TheaterMittwoch, 23.02.2011 | München | 1845 Views
DJANGO ASÜL - FRAGIL
Deutsches Theater München am 31. Oktober 2011
Django Asül zerpflückt herzhaft und ungehemmt die politischen und gesellschaftlichen Strukturen der
Bundesrepublik, um schließlich zu attestieren: Alles scheint „Fragil“. Sein aktuelles Programm
beschäftigt sich mit der Fragilität in unserer Gesellschaft, die zum Alltagsphänomen geworden zu sein
scheint. Das einst stabile Deutschland ist fragiler als erwartet: Die Armen fühlen sich im Stich gelassen,
die Reichen verfolgt und die Leistungsträger ausgebeutet. Und der Bürger ist endgültig Staatsfeind
Nummer eins. Das Misstrauen ersetzt das Gemeinsame und macht das Fragile an sich zum
Perpetuum Mobile. Was bleibt einem über, wenn man alles über hat? Auswandern? Kapitulieren?
Betrügen? Das wäre fad. Django Asül will erst mal die Situation für und um sich klären und stellt fest:
Leicht ist es nicht – aber lustig!
Neue Fragen tauchen auf: Ist es sinn- und identitätsstiftend, Deutscher zu werden? Was tun, wenn
Mann merkt, dass seine biologische Uhr tickt? Wieso zersplittert Europa auf dem Weg zur Einheit
immer mehr? Wie wirkt sich das auf das Klima aus? Steht beim Migrationshintergrund am Ende gar die
Frustration im Vordergrund? Aber wie heißt es so schön: Wer nicht vor der eigenen Tür kehrt, kann
sinnlos Staub aufwirbeln. Deshalb versucht Django Asül, zumindest mit sich ins Reine zu kommen.
„Fragil“ ist also auch der ultimative Test, wie viel Gruppendynamik ein Individuum vertragen kann.
Der 1972 in Niederbayern geborene Kabarettist trifft mit seinen Satirehieben immer ins Schwarze. Sein
Stil: Spritzige Ideen und unverfrorene Direktheit, gepaart mit urwüchsigem Talent und bissiger
Scharfzüngigkeit. Inspiriert durch einen Besuch des Kabarettprogramms von Matthias Beltz unternahm
er 1994 selbst erste Schritte auf der Kabarettbühne. Seit 1997 ist er erfolgreich mit seinen eigenen
Programmen auf Tournee. Deutschlandweit bekannt wurde er durch Auftritte in den
Fernsehsendungen „7 Tage, 7 Köpfe“, „Ottis Schlachthof“, „Neues aus der Anstalt“, „Satire Gipfel“ und
„Quatsch Comedy Club“. Wenn Django Asül nicht gerade auf der Bühne steht, dann steht er seinen
Mann auf dem Tennisplatz oder verfasst Kolumnen für die Münchner Abendzeitung, den Ingolstädter
Donaukurier oder den Kicker.
„Aber er ist weit mehr als ein glänzender Analyst, der die Doppeldeutigkeit politischer Systeme mit
einem untrüglichen Gespür Pointen und das Publikum entlarvt. Der türkischstämmige Niederbayer ist,
und das zeigt erneut sein Programm ,Fragil‘, (…), vor allem ein grandioser Beobachter seiner Welten –
der bayerischen und türkischen.“ Süddeutsche Zeitung
Text: Deutsches Theater München
Fotos: DJANGO ASÜL
Django Asül zerpflückt herzhaft und ungehemmt die politischen und gesellschaftlichen Strukturen der
Bundesrepublik, um schließlich zu attestieren: Alles scheint „Fragil“. Sein aktuelles Programm
beschäftigt sich mit der Fragilität in unserer Gesellschaft, die zum Alltagsphänomen geworden zu sein
scheint. Das einst stabile Deutschland ist fragiler als erwartet: Die Armen fühlen sich im Stich gelassen,
die Reichen verfolgt und die Leistungsträger ausgebeutet. Und der Bürger ist endgültig Staatsfeind
Nummer eins. Das Misstrauen ersetzt das Gemeinsame und macht das Fragile an sich zum
Perpetuum Mobile. Was bleibt einem über, wenn man alles über hat? Auswandern? Kapitulieren?
Betrügen? Das wäre fad. Django Asül will erst mal die Situation für und um sich klären und stellt fest:
Leicht ist es nicht – aber lustig!
Neue Fragen tauchen auf: Ist es sinn- und identitätsstiftend, Deutscher zu werden? Was tun, wenn
Mann merkt, dass seine biologische Uhr tickt? Wieso zersplittert Europa auf dem Weg zur Einheit
immer mehr? Wie wirkt sich das auf das Klima aus? Steht beim Migrationshintergrund am Ende gar die
Frustration im Vordergrund? Aber wie heißt es so schön: Wer nicht vor der eigenen Tür kehrt, kann
sinnlos Staub aufwirbeln. Deshalb versucht Django Asül, zumindest mit sich ins Reine zu kommen.
„Fragil“ ist also auch der ultimative Test, wie viel Gruppendynamik ein Individuum vertragen kann.
Der 1972 in Niederbayern geborene Kabarettist trifft mit seinen Satirehieben immer ins Schwarze. Sein
Stil: Spritzige Ideen und unverfrorene Direktheit, gepaart mit urwüchsigem Talent und bissiger
Scharfzüngigkeit. Inspiriert durch einen Besuch des Kabarettprogramms von Matthias Beltz unternahm
er 1994 selbst erste Schritte auf der Kabarettbühne. Seit 1997 ist er erfolgreich mit seinen eigenen
Programmen auf Tournee. Deutschlandweit bekannt wurde er durch Auftritte in den
Fernsehsendungen „7 Tage, 7 Köpfe“, „Ottis Schlachthof“, „Neues aus der Anstalt“, „Satire Gipfel“ und
„Quatsch Comedy Club“. Wenn Django Asül nicht gerade auf der Bühne steht, dann steht er seinen
Mann auf dem Tennisplatz oder verfasst Kolumnen für die Münchner Abendzeitung, den Ingolstädter
Donaukurier oder den Kicker.
„Aber er ist weit mehr als ein glänzender Analyst, der die Doppeldeutigkeit politischer Systeme mit
einem untrüglichen Gespür Pointen und das Publikum entlarvt. Der türkischstämmige Niederbayer ist,
und das zeigt erneut sein Programm ,Fragil‘, (…), vor allem ein grandioser Beobachter seiner Welten –
der bayerischen und türkischen.“ Süddeutsche Zeitung
Text: Deutsches Theater München
Fotos: DJANGO ASÜL