American FootballMontag, 27.06.2016 | Ingolstadt | 1184 Views
Viele Fragen offen
Viele Fragen nach triumphalem – aber eventuell wertlosem – Sieg der Dukes
Was für ein phänomenaler Triumph der Dukes! Mit 28:6 haben sie am Samstag das Spitzenspiel bei den Kirchdorf Wildcats gewonnen und sich damit als absolutes Top-Team der GFL2 erwiesen. Im Duell zweier noch ungeschlagener Mannschaften präsentierten sich die Herzöge in hervorragender Form und stellten damit eigentlich schon die Weichen für die Meisterschaft in der GFL 2. Eigentlich, denn ein Spielabbruch 121 Sekunden vor dem Ende wirft nun viele Fragen auf.
Denn ob das Spiel nun mit diesem Resultat gewertet wird, oder ob die Partie neu angesetzt wird, muss jetzt Liga-Obmann Thorsten Schulz aus Bonn entscheiden. Die Partie lag in den letzten Zügen und war längst entschieden, als sich am Horizont ein Gewitter ankündigte. Die Schiedsrichter unterbrachen deshalb die Partie und berieten, wie man weiter vorzugehen habe. Daraufhin suchte Dukes-Headcoach Eugen Haaf das Gespräch mit dem Hauptschiedsrichter und Wildcats-Coach Dustin Daniels.
Ich habe dabei zusammen mit meinem Offense-Koordinator Roland Ertl ein Gentlemen´s Agreement angeboten, dass wir das Spiel nicht mehr zu Ende führen und der aktuelle Spielstand als Endstand gewertet wird. Aber der Kirchdorfer Trainer hat dies sofort abgelehnt“, beschreibt Haaf, worüber dabei geredet wurde. Die Schiedsrichter ordneten deshalb erst einmal eine Unterbrechung an, um abzuwarten, ob sich das Wetter wieder bessert.
Im Nachhinein muss man sagen: Die ganze Zeit hätte man durchaus nutzen und die zwei Minuten runterlaufen lassen können. Selbst im Liveticker der Wildcats wurde dazu vermeldet:
18:24 Uhr: Die Refs haben die Spieler in die Kabine geschickt. Jetzt alle wieder geholt. Und nun werden sie wieder rein geschickt.
18:29 Uhr: Es verbleiben noch 2:01 Minuten auf der Uhr. Das Spiel wird fortgesetzt, sobald das Gewitter vorbei ist. Momentan ist es allerdings noch nicht mal da.
18:34 Uhr: Jetzt zieht heftiger Sturm auf.
Genau 10 Minuten also, die zum Absolvieren der verbliebenen 121 Sekunden locker gereicht hätten. Danach warteten die Ingolstädter Spieler noch über eine Stunde in ihren Trikots darauf, was weiter passieren würde, während etliche Kirchdorfer ihre Trikots längst schon abgestreift hatten.
Punkt 19.25 Uhr verkündeten die Refs dann, dass das Spiel endgültig abgebrochen wird, weil die Sicherheit aller Beteiligten noch immer nicht gewährleistet sei. Die Entscheidung darüber, wie die Partie nun gewertet wird, liege nun in den Händen des Liga-Obmanns.
Dadurch rückte die hervorragende Leistung der Dukes erst einmal in den Hintergrund, dennoch muss man allen Spielern und Verantwortlichen ein großes Lob aussprechen für eine Leistung, die eigentlich nicht hoch genug bewertet werden kann. Für den Erfolg in einer so wichtigen Begegnung sind natürlich in erster Linie die Spieler verantwortlich, aber dabei spielt auch die vom Trainerteam ausgetüftelte Strategie eine ganz entscheidende Rolle. Und dabei erwiesen sich Headcoach Eugen Haaf und seine Trainer-Crew als haushoher Punktsieger. Ihre Taktik ging zu 100 Prozent auf, die Hausherren fanden überhaupt keine Einstellung zu den Dukes. Und nachdem Patrick Mahnke den ansonsten überragenden Wide Receiver Alex Gillett (bisher schon 24 Touchdowns) komplett abmeldete und die Defense auch Quarterback Bradley Huber immer wieder rechtzeitig stören konnte, erwies sich der Angriff der Wildcats nur als laues Lüftchen.
Nach einem verwirrenden Trickspielzug gelang Timo Benschuh kurz vor Ende des ersten Viertels die Führung, die Richard Samuel durch zwei weitere Touchdowns bis zur Pause auf 20:0 ausbauen konnte. Die Dukes wurden von ihren Coaches eindringlich darauf hingewiesen, jetzt nur nicht nachzulassen und weiter konzentriert zu bleiben. Das taten sie dann auch und Mahnke mit einem Interception-Touchdown erhöhte auf 28:0. Wahrlich eine Demütigung für die Wildcats und ihre frustrierten 1000 Fans, die wenigstens noch einen Touchdown durch Jakob Mühlthaler bejubeln konnten. 6:28 – eine kleine Ergebniskorrektur, mehr nicht.
Wenn da nicht das unrühmliche Ende einer Partie gekommen wäre, die beim Sieger für Frust und Ärger gesorgt und beim hoffnungslos überforderten Verlierer neue Hoffnung geweckt hat. Bleibt zu hoffen, dass eine sportlich faire Entscheidung getroffen wird und der Football nicht mit Füßen getreten wird.
Fotos: Ralf Lüger
Text: Ingolstadt Dukes
Was für ein phänomenaler Triumph der Dukes! Mit 28:6 haben sie am Samstag das Spitzenspiel bei den Kirchdorf Wildcats gewonnen und sich damit als absolutes Top-Team der GFL2 erwiesen. Im Duell zweier noch ungeschlagener Mannschaften präsentierten sich die Herzöge in hervorragender Form und stellten damit eigentlich schon die Weichen für die Meisterschaft in der GFL 2. Eigentlich, denn ein Spielabbruch 121 Sekunden vor dem Ende wirft nun viele Fragen auf.
Denn ob das Spiel nun mit diesem Resultat gewertet wird, oder ob die Partie neu angesetzt wird, muss jetzt Liga-Obmann Thorsten Schulz aus Bonn entscheiden. Die Partie lag in den letzten Zügen und war längst entschieden, als sich am Horizont ein Gewitter ankündigte. Die Schiedsrichter unterbrachen deshalb die Partie und berieten, wie man weiter vorzugehen habe. Daraufhin suchte Dukes-Headcoach Eugen Haaf das Gespräch mit dem Hauptschiedsrichter und Wildcats-Coach Dustin Daniels.
Ich habe dabei zusammen mit meinem Offense-Koordinator Roland Ertl ein Gentlemen´s Agreement angeboten, dass wir das Spiel nicht mehr zu Ende führen und der aktuelle Spielstand als Endstand gewertet wird. Aber der Kirchdorfer Trainer hat dies sofort abgelehnt“, beschreibt Haaf, worüber dabei geredet wurde. Die Schiedsrichter ordneten deshalb erst einmal eine Unterbrechung an, um abzuwarten, ob sich das Wetter wieder bessert.
Im Nachhinein muss man sagen: Die ganze Zeit hätte man durchaus nutzen und die zwei Minuten runterlaufen lassen können. Selbst im Liveticker der Wildcats wurde dazu vermeldet:
18:24 Uhr: Die Refs haben die Spieler in die Kabine geschickt. Jetzt alle wieder geholt. Und nun werden sie wieder rein geschickt.
18:29 Uhr: Es verbleiben noch 2:01 Minuten auf der Uhr. Das Spiel wird fortgesetzt, sobald das Gewitter vorbei ist. Momentan ist es allerdings noch nicht mal da.
18:34 Uhr: Jetzt zieht heftiger Sturm auf.
Genau 10 Minuten also, die zum Absolvieren der verbliebenen 121 Sekunden locker gereicht hätten. Danach warteten die Ingolstädter Spieler noch über eine Stunde in ihren Trikots darauf, was weiter passieren würde, während etliche Kirchdorfer ihre Trikots längst schon abgestreift hatten.
Punkt 19.25 Uhr verkündeten die Refs dann, dass das Spiel endgültig abgebrochen wird, weil die Sicherheit aller Beteiligten noch immer nicht gewährleistet sei. Die Entscheidung darüber, wie die Partie nun gewertet wird, liege nun in den Händen des Liga-Obmanns.
Dadurch rückte die hervorragende Leistung der Dukes erst einmal in den Hintergrund, dennoch muss man allen Spielern und Verantwortlichen ein großes Lob aussprechen für eine Leistung, die eigentlich nicht hoch genug bewertet werden kann. Für den Erfolg in einer so wichtigen Begegnung sind natürlich in erster Linie die Spieler verantwortlich, aber dabei spielt auch die vom Trainerteam ausgetüftelte Strategie eine ganz entscheidende Rolle. Und dabei erwiesen sich Headcoach Eugen Haaf und seine Trainer-Crew als haushoher Punktsieger. Ihre Taktik ging zu 100 Prozent auf, die Hausherren fanden überhaupt keine Einstellung zu den Dukes. Und nachdem Patrick Mahnke den ansonsten überragenden Wide Receiver Alex Gillett (bisher schon 24 Touchdowns) komplett abmeldete und die Defense auch Quarterback Bradley Huber immer wieder rechtzeitig stören konnte, erwies sich der Angriff der Wildcats nur als laues Lüftchen.
Nach einem verwirrenden Trickspielzug gelang Timo Benschuh kurz vor Ende des ersten Viertels die Führung, die Richard Samuel durch zwei weitere Touchdowns bis zur Pause auf 20:0 ausbauen konnte. Die Dukes wurden von ihren Coaches eindringlich darauf hingewiesen, jetzt nur nicht nachzulassen und weiter konzentriert zu bleiben. Das taten sie dann auch und Mahnke mit einem Interception-Touchdown erhöhte auf 28:0. Wahrlich eine Demütigung für die Wildcats und ihre frustrierten 1000 Fans, die wenigstens noch einen Touchdown durch Jakob Mühlthaler bejubeln konnten. 6:28 – eine kleine Ergebniskorrektur, mehr nicht.
Wenn da nicht das unrühmliche Ende einer Partie gekommen wäre, die beim Sieger für Frust und Ärger gesorgt und beim hoffnungslos überforderten Verlierer neue Hoffnung geweckt hat. Bleibt zu hoffen, dass eine sportlich faire Entscheidung getroffen wird und der Football nicht mit Füßen getreten wird.
Fotos: Ralf Lüger
Text: Ingolstadt Dukes
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